Neues Stadtquartier „Neuhafen“ ignoriert alte Probleme
Die Nachbarschafinitiative „Platanenpower“ hat den Beschluss des Haupt- und Finanzausschusses vom 13. Mai zum sog. Neu-Hafen irritiert zur Kenntnis genommen.
Die Stadt plant mit Investoren die Umgestaltung des Viertels ohne eine wirkliche Beteiligung der Anwohner*innen zu ermöglichen. Als gäbe es den erwirkten Baustopp für den „Hafen-Markt“ nicht. Nach wie vor ist die Verkehrsproblematik rund um den Hafen ungelöst. Eine Bebauung des halbinselgleichen Hafengeländes mit 690 Wohneinheiten sowie Büros, Hotel- und Gastronomiebetrieben mit bis zu angeblich 2000 Arbeitsplätzen würde die Situation für Hansa-Hafen und das Herz-Jesu Viertel deutlich verschärfen: ein enormer Zuwachs an Verkehrsbelastung, Luftschadstoffen und Lärm käme auf die Bürger*innen des Hansaviertels und die angrenzenden Stadtgebiete zu.
Der Hansaring und der Hafenweg sind bereits jetzt an der Belastungsgrenze, die Schillerstraße ist eine Fahrradstraße, die somit nicht im geplanten Umfang genutzt werden darf.
Dass sich auf dem großen Gelände der ehemaligen OSMO-Hallen endlich etwas tut, begrüßen sicher viele Münsteranerinnen und auch „Platanenpower“ freut sich über bezahlbaren Wohnraum. Doch was benötigt wird ist eine Lösung des Verkehrsproblems, wobei das Hafengelände im Ganzen betrachtet werden muss, mit besonderem Augenmerk auf das Hafenmarkt-Bauvorhaben.
„Platanenpower“ betont, dass auf dem Gelände viel Platz für mehr Grünflächen, soziale und kulturelle Einrichtungen, einen Treffpunkt für das Viertel unter Bäumen möglich wäre. Leider sind diese Punkte im Vorentwurf des Bebauungsplans in keiner Weise bedacht worden.
Platanenpower wird zusammen mit anderen Initiativen die Entwicklungen rund um den Hafen genau und kritisch verfolgen und auf eine echte Einbindung der Bürger*innen drängen, um somit ein weiteres befürchtetes juristisches Nachspiel zu vermeiden.